Symposium Akademie Ausstellung Andrea Fraser
Samstag, 13. Juni 2015 10.30-19 Uhr Mönchsberg Auditorium kostenlos
10.30-10.45 Uhr
Begrüßung und Einführung Sabine Breitwieser, Direktorin Museum der Moderne Salzburg
10.45-11.15 Uhr
Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Olaf Nicolai
I'm happy to be here II
11.15-11.45 Uhr
Paris-Lodron-Universität Salzburg: Claudia Jeschke, Nicole Haitzinger, Musik- und Tanzwissenschaft
Das Spiel mit multiplen Identitäten
11.45-12.15 Uhr
Universität Mozarteum Salzburg: Gregor Neuerer, Fotografie und Neue Medien
Museum
12.15-12.45 Uhr
Technische Universität Graz: Milica Tomic, IZK
Unmarked. Representation without Reproduction
12.45-14 Uhr
Mittagspause
14-14.30 Uhr
Universität für angewandte Kunst Wien: Helmut Draxler
Kunsttheorie
14.30-15 Uhr
Leuphana Universität Lüneburg: Ulf Wuggenig, Leiter Kunstraum
Andrea Fraser. Funktionen der Kritik
15-15.30 Uhr
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: Hans Dieter Huber, Kunstgeschichte der Gegenwart, Ästhetik und Kunsttheorie
Ästhetik des Situativen
15.30-16 Uhr
Paris-Lodron-Universität Salzburg: Elke Zobl, Elisabeth Klaus, Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft und Kunst, Zeitgenössische Kunst-und Kulturproduktion
Erkundungen an den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft am Beispiel von Andrea Frasers Arbeiten
16-16.30 Uhr
Kaffeepause
16.30-17 Uhr
Akademie der Bildenden Künste München: xpatch collective
You‘re welcome
17-18 Uhr
Diskussionsrunde
Moderation: Hildegund Amanshauser, Direktorin Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg
Museumsakademie
28.5.2015, 10:00-15:00; Museum der Moderne
10.00-10.45 Elisabeth Klaus: Kunst und Distinktion bei Pierre Bourdieu
10.45 - 12.15 Workshop mit Elisabeth Klaus und Elke Zobl:
Institutionskritik im Bildungssystem und am Beispiel der Universität
In dem Workshop nehmen wir die Institutionskritik im Feld der Kunst als Ausgangspunkt, um diese in einem anderen Kontext zu diskutieren: im Bildungssystem am Beispiel der Universität. Wir fragen: Wie wird Bildung institutionell und gesellschaftlich hervorgebracht? Welche gesellschaftliche Funktionsweise hat das Bildungssystem und welche Instanzen regeln und definieren es (am Beispiel der Universität)? Wie werden durch die Universität als Institution die gesellschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für die Herstellung und den Gebrauch von Wissen hergestellt? Welche Ökonomien herrschen vor? Welche Voraussetzungen und Hierarchien (Ausschlüsse, Diskriminierungen etc.) weist das Bildungssystem bzw. die Institution Universität auf? Welche Widersprüche ergeben sich dabei? Und wie könnte Bildung als Mittel der gesellschaftlichen Intervention gedacht werden?
Ausgehend von persönlichen Erfahrungen im System der Bildung/Universität, dokumentarischen Materialien und einer Diskussion des Themas, erstellen wir in Gruppen visuelle Mind maps und Collagen, die das Themenfeld reflektieren und darstellen, und möglicherweise Visionen und Utopien entwerfen.
Künstlerische Praxis und Institutionskritik
Symposium im Rahmen der Museums Akademie
30.4.2015, 10.30-15.00 (Museum der Moderne, Salzburg)
PROGRAMM
10.30-11.15 Carola Dertnig (Wien): Lectureperformance: Staging Archive / Staging History
Carola Dertnig spricht / performt / über die Entwicklung einer künstlerischen Praxis über drei Jahrzehnte und über ihre wandelnden kontextuellen und diskursiven Einlagerungen, und das aus einer immerwährenden geschlechterpolitischen Perspektive. Um, wie eigentlich schon klar ist, Konsistenzen zu schärfen und Abnutzungen zu erhellen: Wie kann man einer politischen Haltung und so schließlich sich selbst beweglich verbunden bleiben, wenn jede Saison eine andere Mode und ihre Überzeugungen als Imperative präsentiert, vorhergehende Auseinandersetzungen oft kontraproduktiv unterbricht und Zusammenhänge zugunsten eines Froschblicks preisgibt? In dieser LECTUREPERFORMANCE werden Fragen gestellt: Wo steht Performance heute, was sind interessante Ansätze innerhalb geschlechterpolitischer Strategien, welche Verbindungen lassen sich darstellen und nachvollziehen?
„DISCOURSIVE LOVE / KNOWLEDGE PRODUCTION / QUESTIONING FEMINISM / VISUAL MASQUERADE / NON PRODUCTIVE OCCUPATION PRODUCTIVE OCCUPATION LEARNING TO PAUSE."
CAROLA DERTNIG
Geboren in Innsbruck, lebt und arbeitet in Wien, 1990 École des Beaux-Arts, Paris. 1992 Diplom an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien. 1997/98 Teilnahme am Whitney Independent Study Program, New York. 2005/06 Gastprofessur an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seit 2006 leitet sie den Fachbereich Performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien und war 2008 als Gastprofessorin an der CAL ARTS in Los Angeles tätig. 2006 erschien das Buch „Let`s twist again", if you can`t think it, dance it", eine Untersuchung einer lokalen Performancegeschichte Wiens (herausgegeben mit Stefanie Seibold). 2009-2011 war Dertnig Teil des Forschungsprojektes „Performing Knowledge in the Arts". 2014 erschien die Publikation "This Sentence is Now Being Performed - Research and Teaching in Performance and Performative Art", herausgegeben mit Felicitas Thun.
11.15-12.00 Luisa Ziaja (Wien): Künstlerische Institutionskritik und das Museum - Zu den Potenzialen und Widersprüchen eines schwierigen Verhältnisses
Mit der in den 1960er Jahren einsetzenden Institutionskritik, einer künstlerischen und theoretischen Praxis, die vor dem Hintergrund feministischer, postkolonialer, repräsentations- und hegemoniekritischer Ansätze ihre eigenen gesellschaftlichen und feldspezifischen Rahmenbedingungen zu hinterfragen begann, sind Museen und Ausstellungen grundlegenden strukturellen Analysen unterzogen worden. Diese umfassen institutionelle Parameter, Formate und Rollenzuschreibungen ebenso wie übergeordnete Fragen von Identitätspolitiken und gesellschaftlichen Differenzen und Ausschlussmechanismen. Dabei geht es nicht nur um die Sichtbarmachung und Kritik der spezifischen Produktions-, Präsentations- und Rezeptionszusammenhänge bildender Kunst, sondern auch um eine konkrete Intervention in diese. Während die künstlerischen Ansätze und viele ihrer paradigmatischen Akteur_innen inzwischen Eingang in den kunsthistorischen Kanon gefunden haben - jenes Wertesystem, gegen das sie angetreten waren, ist das analytische Werkzeug der Institutionskritik zunehmend im Sinne einer institutionellen Selbstkritik und Neudefinition unter dem Stickwort des „New Institutionalism" eingesetzt worden. Eine Analyse, die sich den Strukturen und der (Selbst-)Kritik widmet, hat auch immer die Gefahren der Vereinnahmung mitzudenken.
LUISA ZIAJA
ist Kuratorin am 21er Haus / Museum für zeitgenössische Kunst in Wien. In ihrer kuratorischen und diskursiven Arbeit beschäftigt sie sich mit dem Verhältnis von Gegenwartskunst, Gesellschaft, Zeitgeschichte und Geschichtspolitik sowie mit Fragen der Ausstellungstheorie und -praxis.
Ausstellungen und Projekte u.a. Sigmund Freud und das Spiel mit der Bürde der Repräsentation. Eine Installation von Joseph Kosuth (2014, 21er Haus, Wien, mit J. Kosuth, M. Codognato), meeting points 7: Zehntausend Täuschungen und hunderttausend Tricks (2014, 21er Haus, Wien, mit WHW), Christian Mayer - Musis et Mulis (2013, Belvedere, Wien), re: ex-post. Critical Knowledge and the Post-Yugoslavian Condition (2010, Open Space, Wien), Recollecting. Raub und Restitution (2008/09, MAK, Wien, mit A. Reininghaus), Have The Cake And Eat It, Too. Institutionskritik als instituierende Praxis (2008, Kunsthalle Exnergasse Wien, mit C. Martinz-Turek), De-Revolution (2006, Galerie IG Bildende Kunst Wien, mit B. Molden), Verborgene Geschichten - Remapping Mozart, Wiener Mozartjahr 2006 (mit L. Bratic, A. E. Johnston-Arthur, L. Ponger, N. Sternfeld), Monument für die Niederlage (2005/06, öffentl. Raum, mit M. Krenn, C. Martinz-Turek, N. Sternfeld).
Seit 2006 ist Luisa Ziaja Co-Leiterin des postgradualen Lehrgangs /ecm - educating/curating/managing an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie war Lektorin an der ZHDK - Zürcher Hochschule der Künste (2013), der Technischen Universität Wien (2008/09), der Akademie der bildenden Künste Wien (2004/05) und an der Wiener Kunstschule (2004-06). Sie ist im Kernteam des Diskursnetzwerks schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis und publiziert regelmäßig in Katalogen, Sammelbänden und Zeitschriften zu zeitgenössischer künstlerischer und kuratorischer Praxis, Kunst- und Ausstellungstheorie; u.a. schnittpunkt, Luisa Ziaja et al. (Hg.), Handbuch zur Ausstellungstheorie und -praxis, Stuttgart / Wien 2013.
12.00 -13.00 Pause
13.00 -14.30 Zwei parallele Workshops zur Auswahl:
Workshop mit Luisa Ziaja: Institutionskritik im Museum
Eine Analyse institutioneller Realitäten, Potenziale und Widersprüche
Anknüpfend an die Inputs des Vormittags und an Andrea Frasers einflussreiche Arbeit „Museum Highlights: A Gallery Talk" von 1989 widmet sich der Workshop einer Analyse des Museums der Moderne Salzburg und fragt danach, ob die künstlerische Institutionskritik Spuren im Museum hinterlassen hat. Dabei sollen institutionelle Realitäten, Strukturen und Widersprüche ebenso in den Blick genommen werden wie Forderungen einer (selbst)kritischen Praxis und Potenziale der Intervention.
Material: Fragenkatalog zur kritischen Museumsanalyse (wird zu Beginn des Workshops ausgeteilt und erläutert)
Workshop mit Elisabeth Klaus und Elke Zobl: Ein Experiment zur Institutionskritik
Ausgehend von der frühen Arbeit Andrea Frasers „Four Posters: Lake George" (1984), in der sie vier Poster im Museumshop von The Metropolitan Museum of Art kaufte und in diese intervenierte, schließen wir an Luisa Ziajas Vortrag an und fragen uns: Wie können die Zusammenhänge von Kunst in Bezug auf deren Produktion, Präsentation und Rezeption sichtbar gemacht und kritisiert werden, aber auch in diese interveniert werden? Wir verwenden verschiedene Ausstellungsposter aus dem Museumshop des Museum der Moderne Salzburg, um in diese einzugreifen und dabei diese Fragestellung aufzugreifen.
14.30-15.00 Gemeinsame Abschlussreflexion
Ort: Museum der Moderne, Vortragssaal
http://www.museumdermoderne.at/
Mönchsberg 32
5020 Salzburg