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Warum tanzt der Mensch?

Am Freitag, 29.5.2015, 9-15 Uhr, im Toihaus Theater, Franz-Josef-Str. 4, 5020 Salzburg


Wo beginnt der Tanz und wo endet er? Von der mittelalterlichen Tanzwut über kulturell spezifische Kontexte von Tanz und Bewegung bis hin zur Aktionskunst, die die Grenzen der Kunst, des Körpers und der Zuschauer auslotet und herausfordert, reichen die Themen, die sich aus der Ausgangsfrage „Warum tanzt der Mensch?"- in Anlehnung an das Jahresprojekt "Tanzwut" der Tänzerin/Choreografin Cornelia Böhnisch - ableiten. Diese Gratwanderungen zwischen Tanz, Bewegung und Kunst wurden in dem Symposium aus tanzwissenschaftlicher, tanz-anthropologischer und künstlerischer Perspektive beleuchtet.


Mit: Andrée Grau, Josephine Fenger, Wolfgang Flatz (abgesagt).

Konzept: Sandra Chatterjee, Cornelia Böhnisch und Andrea Folie

In Kooperation mit dem Toihaus Theater, Salzburg.

 

 

Abstracts:

Andrée Grau: Why people dance - an evolutionary perspective

Dance, along with song and body percussion, is contained within the body. One can therefore argue that all three belong to the most elementary artistic processes. The anthropologist John Blacking believed that they were 'a special kind of exercise of sensory, communicative and co-operative powers that is as fundamental to the making and remaking of human nature as speech' (1987:60). My presentation will engage with such an idea and examine the significance of dance in human evolution. Some scholars (Blacking 1976, McNeil 1995, Knight 1998) have argued that the development of language was aided by dance, or rather by proto-dance, as dance as the symbolic activity we know today developed later. In contrast to other scholars who saw bipedalism and the development of language as the two key moments in human evolution, they contend that a third one was just as significant: bipedal locomotion indeed liberated the hands, and allowed the making of tools, but it was the ability to move together in time, they argue, that allowed collaboration among individuals, which led to the acquisition of language.
The presentation will also look into what can be loosely called the "power" of dance. My argument is that dance is powerful because it integrates intellect, our mental apparatus that engages primarily with reason and cognition, and affect, which emphasises feeling and emotion. Dance is one of the activities that provides, as Blacking contended, ways of ‘discovering something about oneself and the human condition, and especially the world of feelings' (Blacking 1978:3). I will explore the effect dance seems to have on practitioners and to some extent their audiences. Dancers from very different parts of the world and very different walks of life seem to talk about dance as a heightened sensory experience in very similar ways. Although all dancers are constrained by the techniques of the dance styles they practice, technique is there essentially as a stepping stone, as a means given to them to learn 'to possess and be possessed by movements' as the British dancer Jonathan Lunn put it (1994:27). In my view it is this quality that allowed the development of proto dance into dance.


Kurzbiographie:
Andrée Grau is Professor of the Anthropology of Dance at the University of Roehampton, London, where she leads and leads the MA in Dance Anthropology and the Erasmus Mundus CHOREOMUNDUS: International Master in Dance Knowledge, Practice and Heritage. After training in dance in her native Switzerland and in London, Andrée gained an Associate from the Benesh Institute of Choreology, London (1976), MA in Ethnomusicology (1979) and PhD in Social Anthropology (1983), both from The Queen's University, Belfast. She has carried out fieldwork in Australia, South Africa, India, as well as in the United Kingdom. She has published widely, contributing book chapters in French and in English and articles in numerous academic and professional journals, on a variety of topics including Tiwi and South Asian dance, ice-skating, identity, and bodily practices. Her children's book Eyewitness Dance (Dorling Kindersley 1998) has been translated into eight languages. She is currently writing a book focusing on and Indian family the Sarabhai, looking at as three generations of performers involved in social and political activism. Some of Andrée's publication can be downloaded from roehampton.academia.edu/AndreeGrau

 

Josephine Fenger: Choreomanien. Die Kultur des Wahnsinns im Tanz

Seit der Antike funktionieren in vielen Kulturen individuelle wie kollektive kathartische Tänze als Passage zwischen Chaos und Ordnung. Ebenso wie unkontrollierte Muskelbewegungen, „Tanz," provoziert durch mentale und neurologische Ausnahmezustände, wurden sie denkbar heterogen kultiviert: „Tanzwut" wurde alternativ vergöttert, verteufelt, divers klinisch diagnostiziert, rituell konditioniert oder gar emphatisch personalisiert. Obwohl bezeichnenderweise kein Tanzwut-Phänomen oder-ritus die Kultur, die es hervorbrachte, überlebt, bringt jede Gesellschaft neue Varianten des kathartischen Tanzes hervor. „Tanzen-Müssen" ist ein interkulturelles und ästhetisches Leitmotiv der Tanzgeschichte und bündelt die Beweggründe des Menschen, zu tanzen.
Fundamental ist für die Tanzwut-Phänomene die Dualität - oder Dialektik - von Krise und Kur im zugleich Störung indizierenden und Bewältigung intendierenden Wahntanz. Am Beispiel des Tarantismus können die Bezüge zwischen dem Bewegungsvokabular von Krankheit indizierender Bewegung, therapeutischem Ritus und Tanzkultur im Diskurs kulturellen Wandels veranschaulicht werden.

 

Kurzbiographie:
Josephine Fenger, Dr. phil. arbeitete nach einer Ausbildung in Klassischem und Modernem Tanz als Balletttänzerin in Südamerika. Sie studierte Publizistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Wissenschaftsmanagement an der DHV Speyer und promovierte am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen; ihre Dissertation diskutiert Aspekte der Analyse von Theatertanz und den Einfluss zeitgenössischer ästhetischer Theorien auf Theatertanz und Tanzanalyse. Sie ist Mitherausgeberin der GTF-Jahrbücher Tanz im Kopf/Dance and Cognition (2005) und Tanz und WahnSinn/Dance and ChoreoMania(2011) und veröffentlicht regelmäßig Beiträge zur Tanzforschung. Ihr Buch „Auftritt der Schatten" ist 2009 in der Reihe Aesthetica Theatralia (Monika Woitas & Guido Hiß (Hg.) im epodium Verlag (München) erschienen. Aktuell im Druck sind »>Mitteilungen von Mensch zu Mensch<. Der Briefwechsel von Mary Wigman und Karin Waehner«, Berlin 2015 und »Pizzica urbana, tarantella turistica. In: Bäcker, M. & M. Schütte, Jahrbuch Tanzforschung Bd. 25, Leipzig 2015. Zu Josephines gegenwärtigen Forschungsinteressen zählen Trance- und Ritualtänze, besonders die Volkstanzkultur Süditaliens.

 

Wolfgang Flatz

FLATZ (Wolfgang), geb.1952 in Dornbirn.

Es ist unmöglich, FLATZ in wenigen Sätzen zu beschreiben.

Er irritiert, er provoziert, er riskiert - Ob er sich nackt mit Pfeilen bewerfen lässt, als lebender Glockenschwenge kopfüber das neue Jahr einläutet , oder eine Kuh über Berlin abwirft - seine Aktionen fordern sowohl ihn als auch sein Publikum. In den 70er Jahren wurde der Künstler wegen seiner Werke im öffentlichen Raum verhaftet und sogar in die Psychatrie eingewiesen. Er studierte Goldschmiedekunst, Malerei und Kunstgeschichte in Graz und München und hatte Professuren in Darmstadt, Linz, Leningrad, Moskau und Tiflis. Er war Teilnehmer internationaler Großausstellungen wie der Dokumenta und der Expo.

Im Juli 2009 wurde dem enfant terrible der Kunstwelt vom Land Vorarlberg und der Stadt Dornbirn ein eigenes Museum eingerichtet.

Seit 1974 Arbeiten, Projekte und internationale Ausstellungen in den Bereichen

Malerei - Skulptur - Performance - Video - Computer - Film - Fotografie - Theater - Musik - Design - Architektur.

Hunderte... Fernsehfeatures und tausende ... Printartikel wurden im Laufe
Karriere des Künstlers veröffentlicht ...

 

Eindrücke vom Symposium

Myrto Dimitriadou, Künstlerische Leiterin Toihaus
Cornelia Böhnisch, Projekt Tanzwut
Josephine Fenger
Andrée Grau
Sandra Chatterjee, Wissenschaft & Kunst