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2014

Projekte Oktober bis Dezember 2014

12.-13.12.2014: Der polemische Körper in der Gegenwartskunst

Ausgehend von der Frage: „Kann ein Körper per se überhaupt polemisch sein?" möchten wir provisorisch behaupten, dass der Konflikt zwischen kulturellen Konstruktionen und performativen Aktionen zu einem entscheidenden Inszenierungsprinzip in den Gegenwartskünsten wird. Die gegenwärtigen kulturellen Strukturen konfrontieren und provozieren den Körper, der über Widerstand/Widerstreit mit dem Gegebenen in Bewegung versetzt wird. Einen Körper, der als realer Fremdkörper innerhalb seiner ideologischen Konstruktion per se zur Polemik gegenüber seiner sozialen Organisation wird.

 

Umgekehrt verhalten sich alle sozialorganisatorischen Ideologien polemisch gegenüber dem Körper. Da soziale Organisationsformen - staatliche wie religiöse oder auch wirtschaftliche - immaterielle Erweiterungen und damit Operationen der Spezies sind, ist hier zu beobachten, wie sich Extensionssysteme abkoppeln und Konflikte zwischen „Extensat" (das sich Erweiternde, der organisierte Körper) und „Extensant" (die Erweiterung, die Organisation) provozieren. In den performativen Künsten ist der Körper sein eigenes Medium und damit - im Sinn von Marshall McLuhan - seine eigene Erweiterung, in der sich die Polemik der von ihm abgekoppelten kulturellen Organisationsformen verdeutlicht.


Gegen Ende des zweiten Veranstaltungstages fand ein sogenannter "offener Moment" statt, im Zuge dessen, verschiedene Aspekte, Resultate oder Denkprozesse, die sich im Verlauf des Workshops ergeben haben, öffentlich präsentiert wurden.

 

Die Diskussionsergebnisse und Beiträge des Workshops vom 12.-13. Dezember 2014 sind im Magazin corpus online abrufbar.

 

TeilnehmerInnen:

Carola Dertnig, Jakob Lena Knebel, Lisa Hinterreithner, Helmut Ploebst, Christine Standfest, Marcus Steinweg, Nicole Haitzinger

Konzeption: Nicole Haitzinger und Helmut Ploebst

[cid:ad497173-0dab-4543-bb22-ac740bc1582e@sbg.ac.at]

Bildnachweis: „Buddhabrot-deep" von Evercat at en.wikipedia - Transferred from en.wikipedia.. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons

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Impressionen: Workshop "Der polemische Körper in der Gegenwartskunst ", 12.-13.12.2014

TeilnehmerInnen: Carola Dertnig, Jakob Lena Knebel, Lisa Hinterreithner, Helmut Ploebst, Christine Standfest, Marcus Steinweg, Nicole Haitzinger

Fotos: Walter Steinacher

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05.-06.12.2014: Polemiken des Enthüllens - Mode in den Künsten

Der Workshop befasste sich mit polemischen Verfahren entlang von Modediskursen in zeitgenössischer Literatur, Kunst und Film, ebenso wie mit Mechanismen des Polemischen im Rezeptionsprozess. Die Metapher des Enthüllens verweist dabei einerseits auf das polemisch-kritische Potential von Mode, die aufgrund der ihr inhärenten Strategien des Wechsels und - in Abgrenzung zur funktionalen Bestimmung von Kleidung - des ästhetischen Überschusses eine Irritation von Normen in Kunst und Gesellschaft bewirken kann. Andererseits lassen sich in den zeitgenössischen Künsten eine Reihe von Praktiken aufzeigen, die Aspekte der Kleidermode entstellen und das Begehren nach Mode- und Luxusgütern enthüllen; da die Künste jedoch vielfach selber in Luxusdiskurse intervenieren, provozieren sie ihrerseits Polemiken.

 

Einladung

Plakat

 

In Form von Impulsstatements, Gesprächen und Diskussionen wurden die zentralen Forschungsstränge im Feld des Interferierens von vornehmlich zeitgenössischen Mode- und Kunstdiskursen mit Figuren des Polemischen fokussiert.

 

ReferentInnen:

Thomas Meinecke (Musiker, Autor und DJ), Mila Ganeva (Professorin für deutsche Literatur und Film an der Miami University in Oxford, Ohio, USA), Mahret Kupka (Frankfurt)

 

Organisation und Konzeption: Eva Hausbacher, Christa Gürtler, Hildegard Fraueneder, Silke Geppert

 

Zeit / Ort: Fr 5.12. (16-20h) - Sa 6.12. (10-13h) im Kunstquartier (Atelier), Bergstr. 12a

 

Bildquelle: © Estate of Birgit Jürgenssen / Courtesy of Galerie Hubert Winter, Vienna / SAMMLUNG VERBUND, Vienna / Bildrecht Wien, 2014

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Impressionen: Polemiken des Enthüllens, 05.-06.12.2014

TeilnehmerInnen der Tagung:

Thomas Meinecke, Mila Ganeva, Mahret Kupka, Eva Hausbacher, Christa Gürtler, Hildegard Fraueneder, Silke Geppert, Elke Gaugele und Studierende der Hochschule für Angewandte Kunst

Fotos: Elisabeth Skardarassy

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03.12.2014: Rhetorik der Konfrontation. Zum eristischen Moment im frühneuzeitlichen Sonett

Gastvortrag von Sylvia Brockstieger (Universität Freiburg), 17.00h Atelier im Kunstquartier (Bergstr. 12)


Das deutschsprachige Sonett ist ein Kind der Nachahmungspoetik, und von Anfang an ist es Medium und Gegenstand polemischer Kommunikation. Im Zeitalter produktiver Aneignungen der französischen, italienischen und zuweilen auch englischen Vorbilder im Zeichen der aemulatio stellt die deutschsprachige Sonettistik die poetischen Autoritäten zur Disposition, hält sie gegeneinander oder speist sie in übergreifende Auseinandersetzungen literatur-, kultur- oder konfessionspolitischer Natur ein (Fischart, Weckherlin, Opitz). Dabei kommt dem Sonett seine spezifische rhetorische Faktur entgegen, die zumal im fortgeschrittenen 17. Jahrhundert oftmals auf antagonistischen Strukturen beruht. Ihre Topik kann dabei gar zum Instrument poetologischer Reflexion werden, nämlich wenn über parodistische Distanzierungsgesten gegenüber dem petrarkistischen Forminventar die (vermittelte) Autorität des ersten großen Sonettdichters vermeintlich herabgesetzt, jedoch in der polemischen Negierung immer noch präsent gehalten wird. Polemik hebelt hier den Kunstdiskurs nicht aus, sondern erweitert seinen poetischen Möglichkeitsspielraum.

Der Vortrag will einer solchen ‚eristischen Rhetorik' im frühneuzeitlichen Sonett auf den Grund gehen, ihre Folgen für den textinternen, aber auch textexternen Kommunikationsraum - des Literatursystems oder der respublica litteraria - untersuchen und dabei auch die begrifflich-konzeptuellen Übergänge von ‚Polemik', ‚Eristik' und ‚Agonalität' beleuchten.

 

Publikationen und Werdegang

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Impressionen: Gastvortrag "Rhetorik der Konfrontation", 03.12.2014

 

Fotos: Elisabeth Skardarassy

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11.11.2014: Provokation der Wirklichkeit oder Zähmung der Differenz. Geht Kunstpolemik noch?

Gastvortrag von Karin Harrasser im Kunstquartier (19.15h, Atelier, Bergstr. 12a)

Provokation der Wirklichkeit oder Zähmung der Differenz. Geht Kunstpolemik noch?

Kunstpolemik ist gegenwärtig aufgrund der periodischen Erhitzungsverpflichtung der Kunstpublizistik (alle paar Wochen muss ein neues Thema durchs Biennal-Dorf gejagt werden) vielleicht nicht mehr dazu geeignet, eine (agonale) Öffentlichkeit zu produzieren. Der Vortrag wird anhand dieser These dem aktuellen Verhältnis von Theorie, künstlerischer Praxis und den vielschichtigen, paradoxen Märkten der Künste auf den Grund gehen.

 

Karin Harrasser ist Professorin für Kulturwissenschaft an der Kunstuniversität Linz. Studium der Geschichte und der Germanistik. Dissertation an der Universität Wien. Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin über »Prothesen. Figuren einer lädierten Moderne«. Neben ihren wissenschaftlichen Tätigkeiten war Karin Harrasser an verschiedenen kuratorischen Projekten beteiligt, z.B. NGBK Berlin, Kampnagel Hamburg, TQ Wien. Mit Elisabeth Timm gibt sie die Zeitschrift für Kulturwissenschaften heraus. Letzte Publikation: Körper 2.0. Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen, Bielefeld: transcript 2013.

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Impressionen: Gastvortrag "Provokation der Wirklichkeit oder Zähmung der Differenz. Geht Kunstpolemik noch?", 11.11.2014

 

 

Fotos: Elisabeth Skardarassy

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